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feiner als es anderswo erhältlich war, genährt mit zarten Gerichten, von teuren Essenzen durchtränkt, und unermüdlich gepflegt und erhalten durch Hilfsmittel von ungeahnter Künstlichkeit. Dagegen hatte aus dem Loch an der Schulter von Achnes Matzke nichts anderes hervorgesehen als die verkümmerte Haut der armen Leute. Vor ihrem fünfundzwanzigsten Jahre würde sie Runzeln bekommen. Aber diese magere und schon den Verfall ausatmende Jugend hatte eine letzte Flamme entzündet in dem erloschenen Auge Türkheimers! Es mußte etwas dahinter stecken. Das Wort des großen Mannes, „wie viel so einem jungen Menschen doch noch abgehe“, erregte Andreas’ Ehrgeiz. Er betrachtete es als ernste Pflicht, durch den Besitz Bienaimées seine weltmännische Erziehung zu vervollkommnen.

Als er zum ersten Male im blauen Atlaswams mit ungeheuren, gelbgeschlitzten Kanonenärmeln, in gepufften Höschen und blau-weißen Tricots vor seinen Trumeau trat, da stutzte er und war geblendet. Er stülpte das Barett aus blauer Pelüche auf die lange blonde Lockenperücke, befestigte den Degen und legte das blau-silberne Mäntelchen um. Herr Behrendt hatte die reichsten Stoffe gewählt; die Brillantagraffe an der weißen Reiherfeder war echt. Andreas sagte sich, daß der Märchenzauber wohl kaum weiter getrieben werden könne und daß in Zeiten bunter Sinnenfreude schwerlich schönere Menschen auf Erden gewandelt seien.

Am Abende des Festes verspätete er sich, weil der Gedanke an Adelheid ihn befiel. Erschüttert sank er auf einen Stuhl. Dies war also die schon längst vorher-

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