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Häufig genug kam der junge Mann in Versuchung, die Geliebte zur Thür hinauszusetzen. Dann stellte er folgende Überlegung an.

„Wenn sie mich ärgern will, ist es nur ihre Sache; mich regt es nicht auf. Denn ich behalte sie nicht um ihretwillen, sondern gewisser socialer Vorteile wegen. Heute weiß das ganze Schlaraffenland, daß ich Türk-heimers Maitresse besitze. Mir persönlich gefällt sie nicht, aber zu meiner weltmännischen Erziehung ist sie unerläßlich. Adelheids Liebe war zu leicht, jeden Augenblick konnte ich sie haben. Dieses boshafte, dürre und alberne Geschöpf muß ich jeden Tag neu erobern, und was ich erobere, ist nicht der Mühe wert. Aber es hat in Türkheimers erloschenem Blick eine letzte Flamme entzündet! Ich bin verpflichtet, es zu genießen, gerade weil es so reizlos ist. Das ist eben die hohe Korruption.“

Der deutlich erkannten Berufspflicht opferte er seine Neiguugen. Zuweilen rächten sich seine natürlichen Anlagen, der bäurische Drang nach ungeheurer fleischlicher Fülle übermannte ihn. Dann zwang er sich zu desto größerer Kälte gegen Adelheid.

Sie hatte gehofft, in der Lützowstraße, in diesen Räumen, die das selbsterträumte Kleid ihrer Liebe waren, neue Flitterwochen zu feiern. Seiner bürgerlichen Umgebung, den Klauen gemeiner Menschen, allen möglichen Entweihungen durch den Alltag hatte sie den Geliebten entrissen, um ihn in dieses glänzende und weiche Nest zu betten, das sie beide gemeinsam erbaut hatten, und in das nur sie ihn begleiten durfte, nur

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