wie eine Kokette. Entschuldige, ich halte die Dinger für süßen Kitsch, unkünstlerisch und unanständig lüstern.“
„O!“
„Ich darf es dir wohl sagen, du hast sie ja nicht gemacht. Kitschig und ganz ohne künstlerischen Ernst.“
„Du bist strenge.“
„Es handelt sich um ästhetische Prinzipien.“
Und noch eine lange Weile verfocht er den Ernst und die Würde der Kunst, so höhnisch und so erniedrigend dünkte ihm der Zufall, daß er von Adelheid dieselben Figuren erhielt, die ihr Gatte der kleinen Matzke geschenkt hatte. Sie flehte umsonst:
„Sage mir nur, mein Schatzchen, womit ich dir eine Freude machen kann.“
Endlich unterbrach er sich in einer Periode.
„Gieb mir doch eine billige Kleinigkeit. Der Wert einer Gabe wird für mich dadurch bestimmt, ob sie sich auf meine intime Persönlichkeit bezieht. Ich bin Dichter, nicht wahr? Vielleicht hast du bemerkt, daß ich zuweilen fieberhaft an mir umhertaste, mir fehlt dann ein Stück Papier oder ein Bleistift. Übrigens mache ich dir keinen Porwurf daraus, wenn du es nicht bemerkt hast. Unser Geist arbeitet fortwährend, weißt du. Die Eindrücke gestalten sich, wir können das Werden des Werkes nicht aufhalten, weder beim Essen noch beim Schlafengehen. In allen Zimmern müßte ich Blocknotes zur Hand haben. Daß ich sie nicht längst angeschafft habe, ist eines der Rätsel, die mir meine Natur aufgiebt. Aber so ist der intellektuelle Mensch; jede That kostet ihn namenlose Mühe.“