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plastischer Kraft vorwarf; er bringe seine Büste nicht genügend zur Geltung.

Seit den ersten Frühlingstagen bevorzugte er heliotropfarbene und mattblaue Hemdbrüste. Unter seinem breit umgelegten Beinkleide schimmerte die bunte Seidenstickerei auf seinen schwarzen Socken. Er setzte den braunen Juchtenschuh fester als sonst auf das Pflaster der Friedrichstadt und blickte den Vorübergehenden herausfordernd und voll Verachtung unter die Hüte, ohne ihnen auszuweichen. Wenn er einem andern jungen Manne von Welt begegnete, so war es, als schlichen zwei zornige Kater, mit gesträubten Stacheln unter der Nase, umeinander herum. Es galt, sich gegenseitig Furcht einzuflößen, durch stark betonte männliche Tugenden, durch Kälte, brutalen Wirklichkeitssinn und äußerste Reizbarkeit. Ein neunzehnjähriger Gardelieutenant, der mit steifem Ellenbogen in der Hoffnung eines Sieges auf Andreas zuschritt, mußte im letzten Augenblick seinen Irrtum erkennen. Unmittelbar vor dem Zusammenprall vollführte er eine fchnelle Wendung mit dem Oberkörper und verbeugte sich leicht.

Darauf war es Andreas zu Mute, als sei er geadelt worden auf dem Felde der Ehre. Er entfernte das Schild von der Thür seiner Wohnung und ließ ein neues befestigen mit der Inschrift „Andreas zum See“. Er fand, daß dieser Name, wenn noch nicht aristokratisch, doch kaum mehr bürgerlich klinge. Ein heraldisches Bureau verschaffte ihm sein Wappen: zwischen steilen Felsen ein See, aus dem ein nackter Frauenarm sich reckte, ein Motiv voll Sagenahnung.

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