„Kaflisch, vom Nachtkurier.“
„Andreas Zumsee.“
„Volontär, was?“
„Doch nicht,“ sagte Andreas stolz ablehnend, als habe er nie den Wunsch gehegt, als Hilfsarbeiter in die Redaktion einzutreten.
„Dann hat er Ihnen wohl die Mitarbeit an der ,Neuzeit‘ angeboten?“
Andreas sah den schlau lächelnden Journalisten an. Kaflisch nahm die Überraschung des Neulings für eine Antwort und fragte weiter.
„Sagensemal, hat er Sie auch an Türkheimers empfohlen?“
„Na, herzlichen Glückwunsch,“ sagte er, als Andreas bejahte. „Ein feines Haus und ’ne schöne Frau.“
Er schmatzte dabei so stimmungsvoll, daß Andreas plötzlich allerlei dunkle Begierden empfand.
„Und besten Dank, sehr geehrter Herr. Wenn der Alte einen zu Türkheimers schickt, dann ist er unfehlbar guter Laune. Dann kann ich ihm mit meinen Geschichten kommen. Es ist ja ’n Elend, nie mehr als zehn Pfennige für die Zeile und dabei noch den Staat erhalten! Jetzt will ich vor dem Gerichtsvollzieher nach Breslau flüchten, wissense, wo jetzt der Lustmordprozeß anfängt. Bediener giebt mir die Berichterstattung, passense mal auf. Wenn er zu Ihnen so nett ist und Sie zu Türkheimers schickt, dann thut er mir auch ’ne Liebe. Na, Mahlzeit, und viel Vergnügen. Auf Wiedersehen.“
Er war schon droben im Vorzimmer verschwunden,