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über nichts mehr gewundert. Wie viel List und Vorsicht hatte es sie gekostet, bis sie sein Zartgefühl besiegt und ihn mit Geld versorgt hatte. Welche verzweifelte Kämpfe hatte sie seinetwegen bestanden, mit Lizzi Laffé, mit den schmutzigen Levzahns, mit allen ihren mißgünstigen Freundinnen, mit Asta, der sie auf seinen Wunsch die Wahl gestellt hatte zwischen dem Bruch mit Rcszscinski nnd der Enterbung. Sie hörte seinen Namen, von ihr eigenhändig auf alle Lippen getragen und laut hinausgeschrieen auf ihr Geheiß; sie sah ihn nach der Aufführung seines Werkes umschmeichelt, angestaunt, bejubelt. Sie bedachte all’ die Diplomatie, die Verstellungskunst und den rücksichtslosen Trotz, dessen sie bedurft hatte, um aus dem in der Linienstraße hausenden kleinen Studenten den einflußreichen und bedeutenden Herrn in der Lützowstraße zu machen.

„Der Undankbare! Jedes Stück in seinen Zimmern muß ihn an mich erinnern. Würde er auch nur einen einzigen Gruß bekommen von den Leuten, die ihm jetzt die Stiefel lecken, würde er von den Mahlzeiten, die er jetzt hält, nur einen Bissen genießen — ohne mich? Bin ich nicht alles für ihn, sein Börsenglück, sein Dichterruhm, seine gesellschaftlichen Erfolge? Alles hat er nur, solange er mich hat! Oder bildet er sich ein, die Unsummen, die seit neun Monaten durch seine Hände gegangen sind, wirklich selbst verdient zu haben? Er gehört mir, wie kann er es wagen, mich zu betrügen, er stiehlt mir mein Geld! Weiß er nicht, daß ich ihn von heute auf morgen vernichten, ganz und gar vernichten kann, der Dieb!“

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