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„Du wirst alt, armer Freund,“ sagte sie gütig. Er stöhnte.

„Es ist ein Unglück, wir werden alt.“

Sie nahm ihm seine Unvorsichtigkeit nicht übel. Er rief mit hereinbrechender Entrüstung:

„Hat man ’ne Ahnung davon, wie schlecht die Welt ist?“

Sie zuckte zusammen, ihr ganzes Unglück bestürmte aufs neue ihre Seele.

„Wir werden alt,“ wiederholte sie, Thronen im Halse. Er schluchzte auf ihren Knieem

„Es ist ein Unglück, es ist ein Unglück.“

Allmählich fühlte sie seinen Kopf auf ihrem Schohe immer fchwerer werden; sie fand es nötig, ihn auf zurütteln.

„Morgen reisen wir. Ich gehe mit dir, ich brauche es auch, aber vorher muß hier alles in Ordnung kommen.

Er erhob sich mit einem mutlosen Seufzer.

„Wie willst du es in Ordnung bringen?“

„Und unsere Genugthuung? Fällt es dir nicht ein, dir Genugthuung zu verschaffen?“

„Du hast recht, ich werde mir Genugthuung verschaffen.“

Ein neuer Gedanke belebte ihn, er steckte die Daumen in die Armlocher der Weste.

„Sie können sich eklig was besehen,“ versicherte er mit Nachdruck. „Dieser feine junge Mensch soll mal ’n bischen was erleben.“

Sein entfärbtes, schlaffes Gesicht blähte sich plötzlich dunkelrot, eine heftige Rachgier erfaßte ihn.

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