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sich um, aber im wachsenden Lärm hatte niemand es gehört.

„So ’ne Kanaille! So ’ne —“ Süß gebrauchte ein noch härteres Wort, so daß Andreas vor Schreck auf seinen Sitz aufhüpfte. Klempner lachte.

„Wen meinen Sie denn?“ fragte er.

„Frage!“ schrie Süß. „Die Bieratz doch!“

Andreas fand im stillen, daß die Ungezogenheit, die Süß so sehr aufbrachte, weniger der Kleinen als Ratibohr zuzuschreiben sei.

„Fräulein Bieratz hatte sich wohl Herrn Ratibohr schon früher verpflichtet?“ vermutete er bescheiden.

Süß kicherte giftig, Duschnitzki schlug sein weiches melodisches Lachen an, bei dem seine mandelförmigen Sammetaugen mitlachten. Klempner belehrte freundlich den jungen Mann.

„Ratibohr hat acht Millionen.“

Andreas zuckte zusammen.

„Hier liegen wohl mehr Millionen auf dem Fußboden umher, als ich Markstücke in der Tasche habe?“ fragte er, und er glaubte zu scherzen.

„Hier sind wir Millionäre oder Schubjacks,“ erklärte Duschnitzki, und Klemper setzte hinzu:

„So ist es. Der Mittelstand stirbt aus.“

Andreas fand die von Duschnitzki beliebte Unterscheidung nicht sehr schmeichelhaft, denn er traute seinen Tischgenossen gerade so viele Millionen zu wie sich selbst. Da der gute Ton es aber zu erfordern schien, lachte er herzlich. Klempner suchte Süß zu trösten.

„Die Bieratz ist doch schließlich nur ein schlechter

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