kleine Rede, die diesmal improvisiert war, schien sie abermals etwas ungewöhnlich und nicht ganz übel zu finden. Ihr Fächer war schon zu einem neuen Schlage erhoben, senkte sich jedoch wieder. Sie nickte dem jungen Manne schnell und freundlich zu und sagte im Weitergehen:
„Also unterhalten Sie sich gut! Auf Wiedersehn!“
Kaflisch vom Nachtkourier, der plötzlich neben Andreas stand und ihm die in elegantem Bogen erhobene Hand reichte, mußte der Scene zugesehen haben. Er schob sein schlau grinsendes Gesicht dicht unter Andreas’ Nase um zu bemerken:
„Sie Schäker!“
„Es warten übrigens noch mehr schöne Augeu auf Sie,“ setzte er hinzu, indem er den Arm des jungen Mannes ergriff. „Der Frau Mohr muß ich Sie vorstellen, Sie hat nach Ihnen gefragt.“
Ehe Andreas sich zu sträuben vermochte, befand er sich einer hübschen Frau gegenüber, die zwischen Vallmüttern in einem niedrigem Sopha lehnte. Sie trug eine dunkelviolette Seide, die auch einer älteren Dame angestanden hätte. Ihr volles braunes Haar war sehr schlicht geordnet. Sie hielt kein Lorgnon in der Hand, was Andreas beruhigte, und sie erwiderte seine Verbeugung mit einem reizend gütigen, fast mütterlichen Lächeln. Ihr Wesen hatte etwas ungemein friedliches, von Eitelkeiten und Leidenschaften unberührtes. Sie bot das Bild einer anständigen Frau, die gerade in ein gewisses Alter eintritt.
„Ah, Herr Zumsee,“ sagte sie, „ich muß Ihnen