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Die Thür ward geöffnet. Ein Priester, in den Händen etwas mit einem Tuche Zugedecktes, worüber er Grauen und Stolz zu empfinden schien, ging rasch über die hallenden Fliesen. Der Knabe hinter ihm schwenkte den Räucherkessel. Sie verschwanden.

Die Herzogin war in eine tiefe Fensternische getreten; sie erinnerte sich, daß sie im Dämmerlicht einer ebensolchen zu Rom, Properzias erste Klagen empfangen hatte und ihre erste Liebe. Plötzlich bemerkte sie die Büste Mortœils. Seine Stirn, fein, schmächtig und ungläubig, trug eine schmale Lorbeerkrone. Auf dem Sockel lag ein Zettel; die Herzogin entzifferte ihn beim letzten Strahl.

„I’ son colei che ti die’ tanta guerra
E compie’ mia giornata innanzi sera.“

„Ja, das ist der Sieger,“ flüsterte sie. „Er mag sich nun vor sein bekränztes Bild stellen und sich bewundern und seinen Sieg. Die Unterlegene ruft ihm ihre Huldigung zu: ,Ich bin es, die so viel mit dir gestritten, und die beschlossen ihren Tag vor Abend.‘

„Das ist der Sieger. Ich frage mich: Konnte die große, leidenschaftliche Frau den schwachen Spötter nicht zerdrücken an ihren Steinschultern? Und wenn die Feinheit bestimmt ist, länger zu leben als die Kraft, — warum starb dann die arme 3M: sie, ein liebliches Geschöpf des Geistes, das zur unterworfenen Sache ward und zum wehrlosen Opfer eines wohl

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