mag schön sein, nur fehlt der gute Geschmack. Ich gestehe, daß ich die Abwesenheit des guten Geschmacks nicht aushalte. Ich möchte das nicht in meinem Zimmer stehen haben … Was meinen Sie?“ fragte er, denn der Alte zischte etwas Unverständliches. Endlich begriff er.
„Hüten Sie sich, den Mund zu öffnen, sobald es schöne Sachen gilt!“
„Warum sollte ich schweigen,“ erwiderte er. „Ich bin hier, scheint es, der einzige mit kritischem Sinn Begabte, — der einzige Litterat…“
Er blinzelte hochmütig auf den Alten hinab, der die Augen geschlossen hatte; er murmelte: „Es ist nicht der Mühe wert,“ — und kehrte zurück zu seinen Fingernägeln. Manchmal sah er spöttisch umher, als begegne er zum voraus einem möglichen Angriff. Plötzlich verfolgte er es mit einer Miene voll bösartiger Arroganz, wie San Bacco die Füße seines Schülers stützte: er stellte sie eigenhändig aus ihren richtigen Platz am Boden. Mortœil beugte sich zu seiner Frau und zu Siebelind; er sagte halblaut:
„Finden Sie nicht, daß der alte Herr dort drüben einen ganz sonderbaren Zug um den Mund hat, wenn er den Jungen bei den hübschen Beinen anfaßt?“
San Bacco hatte nichts gehört. Clelia wendete ihrem Manne mit einem Ruck die Schultern zu. Siebelind errötete und ließ gequält die Augen umherirren. Mortœil wollte sich Zustiminung bei seinem Schwiegervater holen, aber aus den Lidern des kalten Greises, unter die all sein Leben sich zurückgezogen