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Sie sah regungslos geradeaus.

„Ich hätte nicht geglaubt, daß ich Sie noch tiefer würde lieben können, Herzogin,“ sagte er. „Heut ist es aber dennoch geschehen, in dem Augenblick, wo ich einen Freund bekommen habe.“

Und da sie schwieg:

„Ich habe nämlich heute abend, — und gerade in Ihrem Hause und wie aus Ihren Händen, Herzogin, einen Freund bekommen, dem in meiner schönsten Jugend, scheint mir, keiner geglichen hatte. Nicht wahr, Nino? O, Leute wie wir, fühlen das schon beim Händedruck. Und erst beim Fechten! Beim Fechten kommt gleich heraus, ob man treulos ist, oder gut gläubig; auch ob man sich vergessen kann, zeigt sich, und draufgehen für eine Sache: sei es bloß dem Ruhm zuliebe, oder weil sie so schön ist, die Frau Herzogin von Assy. Nicht wahr, Nino, sie ist schön?“

Es entstand eine Pause. Daraus sprach eine jugendliche Stimme klar und zitternd:

„Ja, sie ist schön.“

Die Herzogin wandte sich langsam um und lächelte ihnen beiden zu. Sie wußte, San Vacco sagte ihr kein zärtliches Wort, das er nicht zuvor gerade so kindlich und wahr empfunden hätte, wie der dreizehnjährige Gefährte die seinigen. Sie standen umschlungen vor ihr. Der Greis hielt die Hand im Nacken des Knaben und der Evhebe seinen Arm um die Hüfte des Mentors.

„Ich bin Ihnen dankbar,“ sagte sie und mußte abbrechen. Dann beendete sie:

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