„Eigensinnig wie ein Kind!“
Sie schüttelte den Kopf.
„Clelia Mortœil empfängt kein Talent von Ihnen und auch keine Liebe. Sie hat sich Ihnen aufgedrängt, fügen Sie, aber Sie nahmen sie doch an. Sie nehmen zu viel, Freund, und verlangen noch mehr. Auch Ihre Frau…“
„Meine Frau ist glücklich!“ rief er heftig. „Sehr glücklich! Da muß ich schon bitten!“
„Ich weiß nichts von Ihrer Frau. Aber ich mißtraue dem Glück, das von Ihnen kommt.“
„Es ist ja richtig … Es ist nicht alles in Ordnung zwischen mir und der Frau … Wir leben getrennt, — aber ich will Ihnen schon zeigen, warum. Erstens muß die Frau eines Künstlers beschrankt sein, offenbarungsgläubig sogar. Ihre Offenbarung soll ihr Mann sein. Meine Frau dagegen war lehrhaft, sie wollte ,mit mir arbeiten‘. Ich merkte das schon vor der Hochzeit und erschrak. Aber sie liebte mich so unsäglich, krankhaft geradezu, und ich bin nicht so stark wie Sie meinen. Ich heiratete sie. Aber bald nachher verlor sie fast alle Haare. Da war es aus.“
„Da war es aus?“
„Ich kann alles niederkämpfen, nur den physischen Ekel nicht.“
„Wegen dünner Haare verstoßen Sie eine Frau?“
„Dünne Haare! Sie wissen nicht, was Sie da Abscheuliches sagen. Volles langes Haar bedeutet mir das Geschlecht des Weibes, ihre Macht funkelt als Diadem in langen Flechten. Eine Frau mit dünnem