und sorgte dafür, daß ihm mit äußerster Vorsicht neue Kleider angelegt wurden: weißseidene Schuhe, Strümpfe und Hosen, eine rote Weste, ein grüner gestickter Rock, — denn er hoffte, wenn Nino in diesem prinzlichen Staat erwache, werde er zu lachen geben.
„Nino aber lachte selber, sobald er die Augen aufschlug, sehr befriedigt von den Kavalieren, die ihn bekomplimentierten. Ihre Perrücken schleppten einen halben Fuß weit am Boden, so tief verbeugten sie sich. Er dehnte sich sodann mit solcher Anmut, dem Lakaien der die Chokolade verschüttete, gab er so gewandt eine Ohrfeige, und setzte sich mit solcher Sicher heit auf das Lieblingspferd des großen Herrn, daß dieser endlich sagte: ,Halt! Du thust ja, als ob du ein Prinz wärst.‘ — ,Sie meinen?‘ entgegnete Nino. Der Herr verstand Scherz. ,Du sollst wirklich einer sein. Aber vorher mußt du beweisen, daß du Mut, Artigkeit und Redekunst besitzest. Diese Dinge zu besitzen, ist leicht für den, der schon in den Kleidern eines Kavaliers steckt. Darum sollst du sie in deinen alten Kleidern zeigen.‘ — ,Alte? Ich habe nie was Altes getragen.‘ — Man zog sie ihm an. ,Ich lasse die Verkleidung gelten,‘ sagte Nino. Er sah sich den Kutscher des Hauses an: ,Das ist ein sehr starker Mann: ich wage es.‘
„Als der Herr mit seiner schönen Tochter daherfuhr, legte Nino sich über den Weg, den Hals gerade vor das rechte Rad. Rechts saß das junge Mädchen: sie kreischte angstvoll. Der Kutscher riß an den Zügeln, das Rad berührte Ninos Hals. Der Herr wollte