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Ich bin zu Gaste bei den schönen Werken; denn sie geben mir Rausch und Macht.“

„Und wenn sie es einmal nicht mehr thun?“

Gina verfolgte mit angstvoller Miene das Heraufziehen des Gewitters. Venedig lag, ein kreideweißer Streif, gespenstig zwischen dem schwarzen Himmel und der fahlblauen Lagune.

„Dann,“ erwiderte die Herzogin, und warf den Kopf zurück, „dann gehe ich weiter.“

∗             ∗

Clelia kam in großer Trauer, die sie verjüngte. Unter dem dichten Schleier glitzerte ihr Haar golden wie ein versenkter Schatz. Sie brachte Frau Bettina Halm mit. Die Herzogin saß am Brunnen im Saal der Minerva.

„Die Damen kennen sich also schon von früher?“

„Bettina ist meine Freundin, wie ihr Mann mein Freund ist,“ erklärte Clelia. „Ich habe sie eingeladen.“

„Sie wohnen nicht bei Ihrem Gatten, gnädige Frau?

„O, nein.“

„Haben Sie ihn gesehen?“

„Wir waren heute zusammen bei ihm,“ sagte Frau Halm, und ließ ihren Blick ganz plötzlich in den Schoß fallen. Dabei lächelte sie leer und ängstlich. Sie setzte die Herzogin in Erstaunen. Dieser fleckige, blaßäugigc Kopf mit dünnem, flachsigem Haar krönte eine große Gestalt, volle Schultern und eine starke

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