„Warum sind wir heute so trübe? Nino, du schmollst mit mir. Gestehe: warum?“
Die wütende Scham übermannte ihn wieder.
„Du sprichst ja, als sei ich in dich verliebt,“ versetzte er, abweisend, und verstummte.
Nachher war er verschwunden. Die Herzogin stand am Geländer der Loggia, in der Kühle, unter den nächtlichen Rosen. Jakobus stützte einen Arm auf, und sprach ihr ins Gesicht; sie antwortete kaum. Mehrmals machte er eine Wendung, um nicht die Augen seiner Frau sehen zu müssen. Aber sie suchten unbeirrt die seinigen. Schließlich sagte er hart:
„Ich habe hier nur acht arme Tage. Hier ist alles schön, nur du nicht.“
Sie bekam eine einfältige Schmerzensgrimasse, sie flüsterte etwas Angstvolles, Unverständliches. Dann zog sie sich zurück. Die Herzogin sagte erregt:
„Ich spreche ein letztes, ernstes Wort mit Ihnen. Noch eine Mißhandlung dieser Frau, und ich lasse Sie fallen. Sie wissen Wohl nicht, wie unglücklich ich Sie machen kann.“
„Ich weiß es,“ entgegnete er.
Sie erinnerte sich nochmals daran:
„Diese Frau ist beinahe heilig in ihrer Wehrlosigkeit. Ich will ihr Herz nicht noch mehr verstören. Morgen sage ich ihr, sie soll ihren Mann wieder mitnehmen.“
Aber es regnete in Strömen, und sie sagte nichts. Die Stimmung war gedrückt und unruhig. Nino, der sich absonderte, irrte durch das Haus. Am Ende