„Die Kunstwerke,“ erwiderte Lady Olympia, „haben höchstens den bunten Staub auf den Flügeln, aber es fehlen ihnen die anderen erfreulichen Eigenschaften, an denen ich hänge.“
Jakobus hatte begonnen, sich vor den Frauen hin und her zu bewegen. Dabei sah er über die große Blonde, so oft er an ihr vorbeikam, angestrengt hinweg; aber ihre Worte, die er zu verachten trachtete, durchstürmten ihn begehrlich und ängsteten ihn. Plötzlich blieb er stehen, starrte Lady Olympia an und sagte:
„Milady, Sie haben offenbar eine Schwäche für Schwindsüchtige.“
Damit war seine Kraft erschöpft, und er ward rot. Sie erklärte achselzuckend und ohne Hohn:
„Ich spreche einfach nach den Erfahrungen, die ich immer aufs neue mache, von Tripolis bis Archangel. Es mag an mir liegen, aber noch kein Mann hat sich mir gewachsen gezeigt. Dabei vermeide ich es nach Möglichkeit, einem ernstlich zu schaden, — eben weil ich eine Menschenfreundin bin. Aus diesem Grunde halte ich mich, wie Sie wissen, an keinem Orte länger als vier Wochen auf. Frau Properzia, merken Sie es sich: so lebt man glücklich.“
Properzia erhob ihren langsamen, dunkeln Blick, ohne zu begreifen. Aber Jakobus half sich. Er brach in ein Gelächter aus wie ein Gassenjunge.
„Wir würden uns nicht verstehen, Milady!“ rief er aus. „Ich liebe den langen Dienst und die nachhaltigen Belohnungen!“