vom Fest in Venedig und war mitten auf der Piazza ausgestellt gewesen in der Tracht, wonach alle Frauen das ganze Jahr sich richten sollten. Mein Vater besuchte gerade die Filiale seiner Bank, und er kaufte die große Puppe für eine Menge Geld. Ich machte alle Mädchen neidisch mit ihr und liebte sie darum sehr … Nun aber war alles anders, an die neidischen Mädchen dachte ich nicht mehr; wie ich die Puppe an mich zog, fühlte ich’s, als würfe sie mir beide Arme um den Hals; mir ward ganz heiß, ich herzte sie immer und sagte: „Du kommst nicht aus Venedig vom Markt, du sollst von Raniero kommen! Ich habe dich von ihm, du bist sein Kind, hörst du, das will ich, das soll sein!“ Und dann sprang die Angst vor der Sünde in mir auf, und ich warf die Puppe mit dem Gesicht auf die Erde, und mich mit dem Gesicht aufs Bett, daß wir einander nicht mehr sähen, und jammerte in das Kissen hinein: „Nein,
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