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Sie rieb Daumen und Zeigefinger aneinander.

„Sondern weil ihr Herz mal so is. Denn die älteren Herren haben ’ne liebevolle Behandlung am nötigsten … Manchmal is sie wirklich gutmütiger, als von der Polizei erlaubt is. Sehn Sie, ich kenn’ sie ja von Kindesbeinen. Von mir haben Sie alles aus erster Hand.“

Sie setzte sich auf die Tischkante, engte Unrat ein zwischen ihrer mächtigen Person und der Lehne seines Stuhles, schien ihn ganz in Beschlag zu nehmen und zu umhüllen mit der Atmosphäre dessen, was sie erzählte.

„Wie das Mächen noch nich sechzehn war, ging sie schon egal ins Panoptikum und zu den Artisten, die da arbeiten. Sie begreifen, was mal von Hause aus Künstlerin is … Na, da war ’n alter Herr, der wollte sie ausbilden lassen. Die Ausbildung kennt man ja, die fängt ganz von vorn an bei Adam und Eva und bei dem sauern Apfel. Als sie den intus hatte, kommt sie zu mir und heult. Ich sag’ natürlich, du, dem Ollen ziehn wir die Kandare an, du bist ja erst in zwei ’ner halben Woche sechzehn, der muß blechen, bis ihm die Luft ausgeht. Aber sie will nicht! Hat man von so was ’n Begriff. Sie hat zuviel Mitleid gehabt mit dem Greis, ich hab’ sie nicht rumkriegen können. Im Gegenteil, sie is von selber wieder zu ihm hingegangen; das läßt doch tief blicken. Auf der Straße hat sie ’n mir gezeigt: ’n richtiger Krippensetzer. Aber kein Vergleich, nich die Bohne von Vergleich mit Ihnen, Herr Professor!“

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