„Ausgerechnet die Lehrergehälter,“ sagte der Artist. „Wenn ich nicht grade gestern von geredt hätt’.“
„Ach was,“ entschied die Frau und nahm Unrat das Blatt weg. „Gehalt hat er genug, er braucht ganz was anders. Das ist nicht deine Sache, nu geh’ du man raus zu ’s liebe Vieh.“
Im Saal grunzte, brüllte und pfiff es durch den Donner des Klaviers hindurch. Kiepert gehorchte. Er gab sich unvermittelt das von sich selbst entzückte Ansehen, das Unrat schon gestern in Staunen versetzt hatte, und tänzelte über die Schwelle hinaus in den Saal, der ihn lärmend verschlang.
„Den haben sie weg,“ sagte die dicke Frau. „Bis sie ihn verknust haben, woll’n mir mal der Rosa in die Kleider helfen, Herr Professor.“
„Ja darf er das auch?“ fragte die Künstlerin Fröhlich.
„Er wird doch wissen dürfen, wie eine Frau aus- und angezogen wird. Wer weiß, wozu er das noch mal brauchen kann im Leben.“
„Also wenn Sie nichts dagegen haben —“ und die Künstlerin Fröhlich streifte ihren Rock hinunter. Ihr Korsage stand schon offen, und Unrat bemerkte mit einer Art Schreck, daß sie unter den Kleidern überall schwarz war und glänzte. Aber noch seltsamer war für ihn die Erkenntnis, daß sie keinen Unterrock anhatte, sondern ein Paar weite schwarze Kniehosen. Sie schien sich nichts daraus zu machen, sie sah ganz harmlos aus. Unrat aber war es, als flüstere an seinem Ohr eine erste Offenbarung von Mysterien,