um das rotfleischige Gesicht. Der zog die Brauen in die Höhe und sagte:
„Gottsdunner, Fräulein, Sie sind jä ’n dolle Deern, sind Sie jä. Huhu! Denn haut er mich auf’n — Ich bin nämlich auch ’n Kaptain, und wenn Sie was mit mich trinken wollen —“
Schon griff Unrat ein.
„Die Künstlerin Fröhlich trinkt — traun fürwahr — mit niemand. Da irren Sie, Mann. Überdies verkennen Sie sichtlich den privaten Charakter dieses Kab—, dieser Garderobe.“
„Herr, Sie spaßen woll,“ und der Kapitän zog die Brauen noch höher.
„Mit nichten,“ erklärte Unrat. „Vielmehr belehre ich Sie darüber, daß Sie hinausgehn müssen.“
Dem Ehepaar Kiepert ward es zu viel.
„Herr Professor,“ sagte der Artist, gekränkt und polternd: „Wenn ich mir ’n Freund mit ’reinbring’, mit dem ich eben Brüderschaft getrunken hab’, das is woll meine Sache.“
Seine Frau brach endlich los:
„Ob ich mir Sie nu nich bald kaufe! Keinen gibt er hier was zu verdienen, un nischt als Stank macht er un grault uns die Leute weg. Rosa, gehn Sie mal mit’n Kapitän!“
Unrat war fahl, er zitterte.
„Die Künstlerin Fröhlich,“ rief er mit einer Stimme aus der Tiefe und schielte giftig vor Angst nach ihr hin, „ist nicht eine Sobeschaffene, daß es ihr anstehen würde, Ihr Bier zu trinken, Mann!“