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Locke auf die Augen, daß der Ihnen ’n ganz ernsten Antrag gemacht hat.“

Unrat fuhr wild auf. Die Künstlerin Fröhlich beschwichtigte ihn.

„Das is ja ’n böswilliger Irrtum. Heiraten will mich bloß der Rote, der aussieht wie ’n besoffener Mond. ’n Graf is er, aber was hab’ ich davon, ich mag ihn doch nich…“

Sie lächelte Unrat zu, kindlich.

„Na meinswegen hab’ ich gelogen,“ sagte die Frau. „Aber das stimmt doch woll, daß Sie mir zweihundertsiebzig Mark schulden, waschen, Rosachen? Sehn Sie, Herr Professor, man is sonst nich so, und ich beiß mir lieber ’n Finger ab, als daß ich das in Ihrer Gegenwart zur Sprache bring’. Aber schließlich is man sich selbst der Nächste, is doch wahr. Und dafür, daß Sie hier alle andern rausschmeißen, Herr Professor, sei’n Sie man nich böse, dafür bieten Sie nich genug. Von’s Geld will ich nich mal reden; aber so ’n junges Ding will auch Liebe und kann sie woll beanspruchen. Da merkt man bei Ihnen gar nichts von, Sie kommen einfach nich drauf. Ich weiß nicht mal, ob ich das peinlich finden soll, oder lachhaft.“

Die Künstlerin Fröhlich rief:

„Wenn ich selber nischt sage, kann es Ihnen auch recht sein, Frau Kiepert.“

Aber die dicke Frau wehrte ab; sie hatte das Bewußtsein, für Moral und Sitte ein vernünftiges Wort eingelegt zu haben; und sie schritt erhobenen Hauptes hinaus.

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