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Die Künstlerin Fröhlich rückte die Schultern.

„Sie is ja nur ungebildet, aber gutmütig. Na laß ihr. Wenn Sie nu man nich glauben, daß ich mit ihr unter einer Decke steck’ und Sie bloß ’rankriegen will.“

Unrat sah vom Boden auf. Nein, diese Vermutung hatte ihm fern gelegen.

„Überhaupt steck’ ich mit keinem unter einer Decke…“

Sie lächelte von unten, spöttisch und schüchtern.

„Nich mal mit Ihnen…“

Nach einer Pause.

„Das is doch wahr?“

Sie mußte mehrmals fragen. Unrat merkte nichts von der Brücke, die ihre Worte ihm bauten. Nur von der entstandenen Stimmung fühlte er sich umfangen, daß ihm schwül ward.

„Mag’s denn sein…“ versetzte er und streckte zitternde Hände aus nach der Künstlerin Fröhlich. Sie überließ ihm die ihrigen. Ihre kleinen Finger, ein wenig grau und fettig, schlüpften weich zwischen seine Knöchel. Ihr Haar, ihre Stoffblumen, ihr buntes Gesicht drehten sich ihm als ein farbiges Rad vor den Augen. Er kämpfte sich durch.

„Sie sollen der Frau kein Geld schulden. Ich bin entschlossen —“

Er schluckte hinunter. Es fiel ihm mit Schrecken ein, der Schüler Lohmann möchte ihm in seinem Entschluß zuvorgekommen sein: der Schüler Lohmann, der in der Klasse fehlte und sich vielleicht im Zimmer der Künstlerin Fröhlich verborgen hielt.

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