hätte mich, Gott weiß es, gewundert, wenn sie mit mir gekommen wäre. Wie konnte ich mir das einbilden: sie hat ja viel zuviel Seele für mich … Und als dann der Würfel gefallen war —“
Lohmann musterte ihn von der Seite. Ertzum mußte in einem unerhörten Zustand sein, um von gefallenen Würfeln zu sprechen.
„— da war ich allerdings ein verzweifelter Mensch, das darf ich wohl sagen. Aber das war ’ne Wohltat, verglichen mit heute. Verstehst du denn überhaupt, Lohmann, wie tief sie jetzt gefallen ist?“
„Bis zu Unrat!“
„Denke nur! Da gehört sie doch nicht hin. Sie ist doch rein. Oder aber sie wäre das letzte der Weiber.“
Lohmann gab es auf. Ertzum war nun einmal viel daran gelegen, daß die Rosa Fröhlich auf einem unzugänglichen Wolkenthron sitze. Offenbar brauchte er es so. Er machte seinem dümmeren Selbst weis, daß er sich auf die Rosa Fröhlich niemals wirkliche Hoffnung angemaßt habe. Zweck des Selbstbetrugs war, daß um so weniger Unrat aus seinem Pfuhl heraus nach ihr gelangt haben könne. Die Lebenserfahrung, die das Gesicht einer Kuhmagd trug, blieb dahinten; und ein hochgespannter Träumer entstieg dem roten Landjunker: denn es brachte Vorteil für Ertzums Eigenliebe … So war der Mensch, meinte Lohmann.
„Und wenn ich mich nun frage, warum,“ sagte Ertzum noch: „da find’ ich wirklich keine Erklärung. Ich hab’ ihr alles geboten, was ihr ein Mensch nur bieten kann … Daß sie mich liebte, das konnte ich,