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Der Schuhmacher atmete schwer unter dem Druck seiner Sendung. Seine langen, hängenden Wangen schwankten in seinem Keilbart.

„Ich hab’ Sie all mal darin eingeweiht, Herr Professer,“ und seine Stimme verdunkelte sich vor Geheimnis — „daß Gott es nuhr darum erlaubt, auf daß er —“

„Mehr Engel kriegt. Recht so, Meister. Drum will ich denn sehn, was sich tun läßt.“

Und ohne sein hinterhältiges Lächeln abzulegen, drängte Unrat den Herrnhuter aus der Tür.

 

So unbefangen und ganz auf der Höhe lebte Unrat dahin — da platzten schreckliche Ereignisse.

Ein Flurhüter hatte die Anzeige erstattet, daß das Hünengrab im Walde mutwillig beschädigt worden sei. An dem Sonntag, der seiner Schätzung nach der Zeitpunkt des Frevels gewesen war, hatte er eine Gesellschaft von jungen Leuten auf der Landstraße getroffen. Nachdem die Staatsanwaltschaft längere Zeit hindurch vergebliche Erhebungen angestellt hatte, erschien eines Montag morgens der Flurhüter zur Seite des Direktors in der Aula des Gymnasiums. Solange die Andacht währte — mochte nun der Direktor das Kapitel aus der Bibel verlesen oder die Schule einen Choral singen — musterte der Mann aus dem Volk von der Höhe des direktorialen Podiums die Versammlung. Er wischte sich dabei oft mit dem Handrücken die Stirn, und ihm schien nicht wohl zu sein. Schließlich mußte er noch hinabsteigen und, geführt

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