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Durch die Erwerbung einer literarischen Bildung in Anspruch genommen, konnte er der Schule nur wenig Aufmerksamkeit gewähren. Das Lehrerkollegium, dem es aufgefallen war, daß Lohmann immer erst im letzten Quartal zu arbeiten begann, hatte ihn trotz seiner zum Schluß genügenden Leistungen sitzen lassen, schon in zwei Klassen. So saß Lohmann, grade wie sein Freund, mit siebzehn Jahren noch unter lauter Vierzehn- und Fünfzehnjährigen. Und wenn von Ertzum dank seiner körperlichen Entwicklung zwanzig zu sein schien, so erhöhten sich Lohmanns Jahre dadurch, daß ihn der Geist berührt hatte.

Was mußte nun einem Lohmann der hölzerne Hanswurst dort auf dem Katheder für einen Eindruck machen; dieser an einer fixen Idee leidende Tölpel. Wenn Unrat ihn aufrief, trennte er sich ohne Eile von seiner der Klasse fernstehenden Lektüre, und die breite, gelbblasse Stirn in befremdeten Querfalten, prüfte er aus verächtlich gesenkten Lidern die ärmliche Verbissenheit des Fragestellers, den Staub in des Schulmeisters Haut, die Schuppen auf seinem Rockkragen. Schließlich warf er einen Blick auf seine eigenen geschliffenen Fingernägel. Unrat haßte Lohmann beinahe mehr als die andern, wegen seiner unnahbaren Widersetzlichkeit, und fast auch deshalb, weil Lohmann ihm nicht seinen Namen gab; denn er fühlte dunkel, das sei noch schlimmer gemeint. Lohmann vermochte den Haß des armen Alten beim besten Willen nicht anders zu erwidern als mit matter Geringschätzung. Ein wenig von Ekel beträufeltes Mitleid kam auch hinzu. Aber

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