die er täglich verwunden mußte, um seinen Haß zu füttern, reizte diesen Haß zu immer tollerem Fieber. Haß und Liebe machten einander irr, brünstig und schreckenvoll. Unrat hatte die lechzende Vision der ausgepreßten, um Gnade flehenden Menschheit; dieser Stadt, die zerbrach und öde stand; eines Haufens von Gold und Blut, der zerrann ins Aschgrau des Untergangs der Dinge.
Dann wieder erlitt er die Halluzination der von andern geliebten Künstlerin Fröhlich. Die Bilder der fremden Umarmungen erstickten ihn: aber alle geschahen mit dem Gesicht von Lohmann! Das Schlimmste, Hassenswerteste, was Unrat erleben konnte, war für immer zusammengedrängt in die Züge von Lohmann — dieses Schülers, der auf keine Art zu „fassen“, der nicht einmal mehr in der Stadt war.
Nach solchem Zustand ohnmächtiger Bedrängtheit übermannte ihn Mitleid mit sich und mit der Künstlerin Fröhlich. Er verhieß ihr tröstend, daß es nun bald genug sei, und daß sie sich zurückziehen wollten, den Ort verlassen und das genießen, „was sie dir schuldigermaßen haben abtreten müssen.“
„Wie viel meinst du woll, daß es is?“ fragte sie abweisend. „Du merkst dir egal bloß, was wir kriegen. Aber was sie uns wieder wegnehmen, is auch nich übel. Unsere Möbel haben sie uns gepfändet, nich? Glaubst du, daß wir für die, die wir jetzt haben, auch bloß eine Rate bezahlt haben? Du schneidst dich eklig, wenn du das glaubst. Uns gehört das Sofakissen da