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selbst der Gewürgte. Eine Sekunde hielt er inne, und schöpfte selber Atem. Sie benutzte die Sekunde, um zu schreien:

„Ihm is die körperliche Liebe widerlich, hat er so gewiß gesagt.“

Unrat packte von neuem zu. Aber da zerrte es heftig an seinen beiden Schultern.

Lohmann tat dies nur versuchsweise. Er wußte nicht, ob ihm hier tatsächlich eine Rolle zufiel; ihm war, als träumte ihm. So etwas gab es ja eigentlich nicht. In seiner klugen Vorstellung ging Unrats absonderliche Entwicklung glatt von statten, und gewissermaßen entrückt, wie in einem Buch. Etwas so Handgreifliches kam darin nicht vor. Lohmann hatte sich aus Anlaß seines alten Professors eine interessante Theorie zurechtgemacht; aber vor Augen hatte er Unrats Seele kaum; — kaum ihre Abgrundflüge, ihr fürchterliches Auskohlen, ihr über alles hinaus zu sich selber Verdammtsein. Die Anschauung der Dinge, die Lohmann gefehlt hatte, nun kam sie zu jäh, und er hatte Furcht — die Furcht vor dem Wirklichen.

Unrat wendete sich nach ihm um. Inzwischen entwischte die Künstlerin Fröhlich, floh kreischend ins Nebenzimmer und schloß geräuschvoll ab. Ein Augenblick sah Unrat wie betäubt aus; dann raffte er sich auf und fing an Schleichsätze um Lohmann herum zu machen. Lohmann war, um sich eine Haltung zu geben, an den Tisch zurückgetreten, nahm seine Brieftasche und strich darüber hin. Er dachte verschwommen darüber nach, was sich etwa sagen ließe. Wie dieses

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