den Kopf und sah von unten, mit Trauer und Vorwurf, zu Unrat auf.
„Das tut mir aber fabelhaft leid. Weil wir die erst wieder einstudieren müßten, wissen Sie. Ist Ihnen wirklich mit ’m Tell nicht gedient? Der ist doch auch ganz hübsch für die Jugend.“
„Nein,“ entschied Unrat, „das geht auf keinen Fall. Wir brauchen die Jungfrau. Und zwar käme es — aufgemerkt nun also! —“
Unrat schöpfte Atem, sein Herz klopfte.
„— ganz besonders auf die Darstellerin der Johanna an. Denn diese soll eine hehre Künstlerin sein, die den Schülern die erhabene Gestalt der Jungfrau — immer mal wieder — recht nahe bringt.“
„Allerdings, allerdings“, sagte der Schauspieler, mit tiefem Einverständnis.
„Da habe ich denn nun an eine Ihrer Damen gedacht, die ich, und hoffentlich nicht mit Unrecht, auf das höchste habe preisen hören.“
„Ach nee.“
„Nämlich an das Fräulein Rosa Fröhlich.“
„Wie, bitte?“
„Rosa Fröhlich“, und Unrat hielt die Luft an.
„Fröhlich? Haben wir ja gar nicht.“
„Wissen Sie das auch ganz genau?“ fragte Unrat, kopflos.
„Erlauben Sie, ich bin ja nicht meschugge.“
Unrat wagte den Mann nicht mehr anzusehn.
„Dann kann ich mir das aber gar nicht —“
Jener kam ihm zu Hilfe: