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„Sagen Sie mir — nun aber auch: dürfen Sie denn das?“

„Waschen?“ fragte sie erstaunt.

„Das sind Schüler,“ sagte Unrat; und nochmals, mit Beben, tief aus der Brust:

„Das sind Schüler.“

„Meinswegen. Ich hab’ ja nischt davon.“

Sie lachte. Unrat brach schrecklich aus.

„Und die machen Sie der Schule und der Pflicht abspenstig! Die verführen Sie!“

Die Künstlerin Fröhlich hörte auf zu lachen; sie richtete den Zeigefinger gegen ihre Brust.

„Ich? Also Ihnen fehlt woll was?“

„Oder wollen Sie etwa leugnen?“ fragte Unrat kampffertig.

„Vor wem denn?“ Hab’ ich Gott sei Dank nicht nötig. Ich bin Künstlerin, nich wahr? Ich wer’ Sie um Erlaubnis fragen, ob die Herren mir Bukette verehren dürfen.“

Sie wies in einen Winkel, wo an einem nach vorn geneigten Toilettenspiegel rechts und links zwei große Sträuße steckten. Die Schultern hebend:

„Wenn man das nich mal von haben soll, Sie — wer sind Sie überhaupt?“

„Ich — ich bin der Lehrer,“ sagte Unrat, als spräche er Sinn und Gesetz der Welt aus.

„Na ja,“ meinte sie versöhnlich, „denn kann es Ihnen doch genau so pimpe sein wie mir, was die jungen Leute treiben.“

Diese Lebensanschauung fand keinen Eingang in Unrats Verständnis.

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