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„Sie erschrecken ja die Leute,“ sagte sie. Er, ohne sich zu entschuldigen, ganz bei der Sache:

„Sie kennen wohl viele junge Leute aus hiesiger Stadt?“

Sie drehte sich leicht in den Hüften hin und her.

„Ich bin mit jedem höflich, der anständig zu mir ist.“

„Ei freilich. Da würde denn wohl. Und die Schüler vom Gymnasium haben im allgemeinen traun recht zierliche Sitten?“

„Ja, glauben Sie denn, ich sitz’ hier tagtäglich mit Ihrer ganzen Schulstube? Ich bin doch keine Kindergärtnerin.“

„Das hinwiederum zwar nicht.“

Nachhelfend, in mahnendem Ton:

„Meistens tragen sie Mützen.“

„Wenn sie Mützen tragen, kenn’ ich sie. Überhaupt ist man ja nich ohne Erfahrung.“

Er griff zu:

„Nein, das sind Sie wohl sicherlich nicht.“

Sofort setzte sie sich zur Wehr.

„Wie meinen Sie das, bitte?“

„Ich meinte Menschenkenntnis —“

Er kehrte ihr die Fläche einer erhobenen Hand zu, erschreckt und um Frieden bittend.

„Menschenkenntnis meine ich. Nicht jeder hat die; die ist schwer — und bitter.“

Um ihre Gunst nicht zu verlieren, um sich ihr zu nähern, weil er sie brauchte, weil sie ihm Furcht machte, gab er etwas von sich preis, mehr als sonst das Volk zu sehen bekam.

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