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warum ich dir Jean Guignol genommen habe? Weil ich ihn liebte.“

„Du betrügst ihn!“

„Was beweist das dagegen?“

„Ich aber habe ihn nicht betrogen.“

„Weil du weder ihn liebst noch sonst jemand.

Deine schöne Einsamkeit, laß dir sagen, ist ein Erzeugnis von Kälte und Selbstsucht.“

„Weil ich mich nicht von Maman und von der ganzen Gesellschaft mißbrauchen lassen wollte?“

„O, immer die ganze Gesellschaft. Wenn du doch mit ihr kämpfen wolltest! Ich thue es.“

„Du!“

„Ich! Wer sagt dir, daß ich weniger einsam bin als du? Ich setze mich und meine Begierden durch gegen die Gesellschaft. Sie läßt mir vieles hingehen, weil sie sühlt, ich würde die Zahne zeigen. O, ich würde kein Buch schreiben und der Welt ein unschädliches Schauspiel geben!“

Vinon warf sich auf ihrem Polster herum, sie erhitzte sich. Trontola drehte sich hin und her, gepeinigt und in den Sinnen aufgewiegelt durch diesen Ausbruch weiblicher Temperamente.

„Ich würde anonyme Briefe fchreiben — und dadurch meinen wehrlosen Feinden lauter Makel zufügen, ohne mir selbst eine einzige Blöße zu geben.“

„Pfui!“ sagte Lilian.

Vinon hob ihre weißen Schultern.

„Und du erstickst nicht an so viel Verstellung?“ fragte ihre Schwester, angewidert und interefsiert.

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