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tor liter bin. Ich weiß selbst nicht, wie mir das alles geschehen konnte. Ich erlebe von allem nur den Widerschein. Ich stehe an einem Brunnen, zwischen zwei Statuen. Die eine ist versunken in die Betrachtung ihrer selbst, und lauscht auf sich; die andere späht in die Welt. Beide spiegeln sich, und ich prüfe sie im Wasser, wo sie ein wenig unklarer sind, ein wenig reiner, ein wenig ahnungsvoller.“

„Sie dichten Ihr Leben?“

„Ja … Manches ist allerdings Wirklichkeit. So glaube ich, daß Vinon mich liebt. Ich glaube fest, daß sie ausschließlich mich liebt, und daß ihre Koketterie nur die andern betrügt, nicht mich.“

Dies sagte er sehr stolz. Die Herzogin fand ihn rührend.

„Lilian dagegen,“ sagte er „ist kalt. Ich habe mir nie eingebildet, ihr etwas zu sein. Aber ich wollte sie erleben um eines schönen Verses willen! Ich entführte sie — o, ich will ehrlich sein — weil sie eine Prinzessin und schön und in ihrem Unglück mir erreichbar war. Wir sind jämmerlich, wir Männer, wir wagen nur das Erreichbare … Als ich sie hatte, merkte ich allmählich, daß sie mein Weib war. Sie war eine Empörte, sie war in Empörung gegen die Welt, die ihr einen Tamburini aufgezwungen hatte. Ich war ein Zigeuner voll unwissenden, schönen Hasses! Sie hatte Schmach und Flucht hinter sich und überhob sich jeder sittlichen Verpflichtung — denn sie betrog auch mich sehr anstandslos —: kurz, sie war außermoralisch gleich mir, denn ich könnte von mir die beschämend-

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