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„Ich habe ihm geantwortet,“ sagte die Herzogin, „ich gebe ihm für die Vorstellung das Amphitheater am Golf von Pozzuoli, das der Prinz von Lahore errichtet hat. Ich wolle sogar mitwirken. Er möge die Billets recht teuer verkaufen und den Erlös behalten.“

Jean Guignol bemerkte:

„Wie schade, Herzogin, daß das Stück gar nicht vorhanden ist. Frau Lilian Cucuru hat ihren Impresario weggeschickt, weil sie mehr Geld brauchte als er ihr übrig ließ. In der Verlegenheit des Augenblicks ist Kalender auf dieses etwas entschlossene Mittel verfallen…“

„Das Stück ist nicht vorhanden? Schreiben Sie’s!“

„Ich soll — ich?“

Jean Guignol lachte sein kurzes, halbersticktes Faunslachen.

„Sie wissen selbst nicht, wie nahe mir es läge. Ich habe, seit ich zuerst mit Ihnen sprach, ein Stück gegen Sie auf dem Herzen!“

„Gegen mich? Wie traurig! Sie haben also während Ihrer Abwesenheit in Groll gegen mich gelebt?“

„Nein, nein. Nur im Gefühl der Ohnmacht — und der Unfrische. O! zu denen zu gehören, die immer geschwiegen haben, die nie in einem Kunstwerk sich selber preisgegeben haben! Und in meinen Büchern wird meine Seele wenigstens behütet von Symbolen; man liest über sie hinweg. Aber Ihnen, Herzogin, habe ich sie verraten, mit plumpen Worten, in jener

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