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lich machen — viele, viele andere so glücklich, wie wir sind.“

„Thue es!“

„Ich würde zum Beispiel bei der armen Frau anfangen, von der du mir erzählt hast, und die ich bei dem Märchenspiel im Garten als Nymphe sah, in der Nacht als ich dich holte. Wie war sie weiß und traurig, die schöne Frau! Sie heißt Lilian, nicht wahr?“

„Ja. Was wolltest du für sie thun?“

„Sie muß sehr unglücklich, sehr einsam sein.“

„Aber sie ist stolz darauf!“

„O, ein elender Stolz! Wenn sie einmal, am Abend, ihren Kopf gegen meine Schulter lehnen möchte! Ich würde ihre Hände nehmen um sie zu kühlen, ich würde so lange ihre gequälte Stirn, ihre armen Äugen küssen, bis sie weinen könnte … Was denkst du nun, Yolla? Bist du nicht erzürnt, weil ich eine andere Frau erlösen möchte?“

Sie antwortete nicht. Sie zog ihn fest in ihre Arme, sie ließen sich nieder auf einem Stein am Wege, über einem grünen Thal. Es war verloren aus der Welt, vor seinem Ausgang hing das Meer.

„Nicht nur diese Frau, Yolla — Tausende bedrückter Sklaven wollen wir erlösen, wir Jungen. Hast du von unserer Bewegung gehört? Natürlich nicht; sie schweigen uns tot. Es wird ihnen nichts helfen. Wir sind entschlossen, der Freiheit und dem Rechte der Persönlichkeit unser Leben darzubringen und rufen zum Kampfe auf gegen den Sozialismus, der sie beide

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