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„Wieso Übles? Sie ist ein echtes Weib, daran ist nichts zu tadeln. Ich möchte nur Ihrer Enttäuschung vorbeugen, denn Sie gefallen mir. Drum warne ich Sie, den idealistischen Narreteien zu trauen, die jedes Weib in uns zu erregen sucht, um uns darüber zu täuschen, daß es bei ihr doch nur auf das eine ankommt — auf das, was Sie wohl wissen…“

„Ich weiß gar nichts,“ rief Nino, beinahe weinend, und schüttelte die Schultern. Don Saverio erklärte gutmütig:

„Die Bedürfnisse steigern sich natürlich. Unsere Herzogin hat noch Fortschritte zu machen. Eine Königin von Neapel versteckte sich schließlich in einer hölzernen Stute, auf die man den Hengst losließ.“

Nino stöhnte auf. Plötzlich packte er den andern bei der Brust. Don Saverio versuchte vergeblich, ihn abzuschütteln. Ein paar Sekunden sahen sie, kurz atmend, einander dicht ins Gesicht. Es war bei einer der Mühlen: feuchtes Laub fchlug um sie her zusammen, und der Bach rauschte. Die beiden andern waren verschwunden, ihre Stimmen in der Tiefe verhallt. Don Saverio lächelte mit einer kleinen grausamen Verzerrung des Kaumuskels. Er umfaßte die schmalen Handgelenke seines Gegners und machte Miene, sie zu zerbrechen. Nino krümmte sich, aber er mußte loslassen. Don Saverio äußerte:

„Ich will durchaus nicht Ihr Feind sein, ich habe gar kein Interesse daran.“

Er verbeugte sich leicht und ritterlich.

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