Es antwortete niemand. Auch in ihm selber gab es keine Stimme mehr. Dumpf, ganz betäubt von so vielen Bildern und so vielen Schreien, kam er bei dem Hause an, stellte sich vor der Ecke auf, die es in die Gasse schob, und starrte hinan, hartnäckig, in einer Hoffnung, deren Wahnwitz er fühlte. Das Glück, von diesem stummen Hause behütet, im Hintergrunde der Stadt, die nur noch ein Traum war, — all das wohlverborgene Glück, es konnte ja nicht entflohen sein. Wer hatte es denn geraubt? Nein, es war niemand dagewesen. Yolla erkannte ihn von droben, sie stand hinter den Spalten ihres Fensterladens. Sie sah sein Gesicht zucken und glänzen, — und gleich mußte sie die Holzwand zurückstoßen und ihm zurufen, nur seine Einbildung habe ihn geängstigt; das Glück liege noch immer, sorglich bewahrt, im Garten uuter Oleander: er solle kommen.
Er wartete. Die kurze Nacht erhellte sich schon. Da stampfte Nino auf und ging zurück, mit einer wilden Gefaßtheit und im Genuß der eigenen Tragik. Er drang in Schluchten; jeder Stein auf den er trat, hatte schon Yollas Fuß getragen neben seinem. Was galt das nun? Die Wolken hingen tief an den Bergen. Die Burg von Salerno war nur ein Nebelschloß, sie, auf der der junge Asclitino frohlockt hatte? Unter der grauen Decke dieses Morgens ruhte das Land ganz still, nachdenklich, ergebungsvoll. Die Oliven traten in der Tiefe enger zusammen und dunkler; ihre Stämme kreuzten sich leise, mit weißen Luftgestalten zwischen sich. Die befreundeten Wege — seine und