an sich, an ihren Zustand, ihr Schicksal. Es beunruhigte sie auch keine Erinnerung an den Rausch, den der Entflohene ihr vermittelt hatte, und um dessenwillen sie ihm nachjagte. Sie hatte nichts vor ihrem Geiste, als ein Ziel, ein ungewisses.
In Rom forschte sie vergebens. Sie setzte Detektivs in Bewegung. In Mailand erfuhr sie bei einem Agenten, daß der Komiker, Italien verlassen habe. Sie durchquerte die Alpen. Drüben war es Spätherbst.
Sie fuhr, sie wußte nicht wohin. Sie lehnte in ihrem Coups und war erstaunt, einen großen Pelzkragen um ihre Schultern zu fühlen. Auf einer Station fragte sie Nana, ihre Kammerfrau:
„Ihr habt ja nicht gewußt, daß ich in kalte Länder reisen würde.“
„Prosper behauptete es. Er nahm alles mit.“
„Prosper?“
Sie wunderte sich. Sie war also nicht allein? Es dachte jemand an sie? Prosper, noch immer?
Sie ging den Spuren nach, die ihre Späher ihr zeigten, von einer Stadt zur andern. Am Ende sagte man ihr, das Paar habe sich nach Madeira eingeschifft. Ah! es mußte fchön dort sein, auf einer Insel mit ewigem Frühling.
Sie stand, nach dieser Auskunft, in einer Stadt nahe einem nordischen Meer, und ließ unschlüssig den Wagen warten. Um eine Kirche mit spitzen Türmen sauste ein eisiger Wind, so jäh, daß ihr schwerer Pelzkragen aufflog.