Prosper öffnete einen Spalt; er erklärte ziemlich höflich:
„Die Frau Herzogin sind vom Bade sehr erschöpft, sie haben Schlummer und ersuchen die Herren um eine Stunde der Ruhe. Hernach werden sie den Herrn Arzt zu sich bitten.“
Uud er schloß die Thür.
„Sind wir sie los?“ fragte die Herzogin ihn. „Dann gieb her, Prosper.“
Im Vorzimmer sahen Tamburini, Muzio und der Doktor einander in die Augen: „Es ist nichts zu machen!“ Darauf gab der Vikar ein Zeichen, sie knieten hin, alle drei in einer Reihe, und jeder lehnte die Handflächen zusammen. Siebelind warf sich hinter sie zu Boden, mit schauriger Begeisterung. Rustschuk ließ sich unter feuchten Seufzern mühsam nieder. Der Vikar sprach eintönig und schallend:
„Heiligste Jungfrau Maria, wir bitten, daß durch deine Hilfe diese arme Seele in der letzten Stunde den Weg der Gnade finde.“
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Sie hatte, um von den Eindringlingen nichts hören zu müssen, ihr Ruhebett in das nächste Zimmer tragen lassen. Es war ein Saal, den viele Säulen stützten und weite Mosaiken beglänzten.
Sie lag mit dem Rücken hoch gebettet, die Gliedmaßen vom Bade erwärmt, mit schnellem, sehr schwachem Puls; und sie hielt sich ganz still, in der Sorge, diese leise, schmerzlose Ermattung, die das letzte Stück be-