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„Arme Mai, ich bin schlecht: ich bedachte nicht, daß du dich schwer trennst. Immer lege ich dir Opfer auf. Aber dort, wohin wir gehen, sollst du dich anbeten lassen…“

Sie streichelte und tröstete. Mai schluchzte und schlief ein. Lola schloß sich in ihr Zimmer, setzte sich vor ein Buch und verstopfte, wie als Kind, mit den Fingern die Ohren. Sie genoß, was sie las, mit immer hellerem Geist. Eine Stunde später bemerkte sie, daß Teppich und Tisch voll Sonne waren. Sie lehnte sich zurück, atmete tief auf und fühlte, wie weit nun die Nacht zurückliege. „Von hier —“ sie sah das Buch an — „bis zu ihm ist’s endlos weit. Was geht er mich an? Ganz leicht werde ich ihn entbehren.“

Als sie fertig angezogen den Salon betrat, kniete Mais Mädchen vor einem Koffer.

„Hast du auch schon angefangen?“ fragte Mai.

„Ach, packen …“ Und ein Angstschauer überraschte sie.

„Willst du denn nicht mehr reisen?“

„Ich … will … reisen;“ dabei ließ sie den Kopf sinken. Dann:

„Das heißt…“

„Ja,“ dachte sie, „ich will’s darauf ankommen lassen.“

„Das heißt, selbst zu packen habe ich heute keine Lust. Wenn Germaine Zeit hat…“

Ja: Mai gab Germaine frei; Lola war gerettet.

 
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