„Wie finden Sie das?“ fragte er befangen. Sie erwiderte, halb lächelnd:
„Künstlerisch.“
„Ich verliere manchmal ganz den Mut, noch in Gesellschaft zu gehen.“
Sie fand, er sage ihr schon wieder mehr, als ihr zukomme, und begriff jene erste Beichte, im Dunkeln, sei schuld daran. Ihr war befangen, weil sie sich diesem Fremden verbunden fühlte; und ohne Willen kam ihr der Ton kameradschaftlichen Ärgers.
„Warum sind Sie da? So viel ich sehe, passen Sie gar nicht hierher.“
„Ich weiß; und ich hänge so sehr davon ab, wie man mir gesinnt ist: es ist krankhaft, es ist kindisch … Aber im äußeren Leben kommt so vieles zufällig. Ich behandle es nachlässig.“
Sie nickte, als erinnerte sie sich. Dann:
„Mehrmals habe ich mich doch für Sie geärgert.“
„Zum Beispiel hätte ich die Hand nicht geben sollen…“
Lola mußte sie ansehen: sie sah nicht mehr weichlich aus; ihre Adern hatten sich entleert, und sie schien fester und nerviger.
„Aber ich schäme mich in solchen Augenblicken ein wenig — und das verhindert die Geistesgegenwart —: schäme mich für mich, und auch für den, der seine dumme Herrschsucht an mir auslassen mag … Dabei glaubt dieser Herr sehr geistreich zu sein.“
„O sehr;“ und sie horchte flüchtig auf das Gelächter, das Gwinner unterhielt.