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gleich morgen den Sepp anzusehen. Als Mai verständigt war, bekundete sie Neugier.

„Kommst du nicht auch, Lola?“

Lola öffnete den Mund, um zuzusagen; aber Arnold erklärte, er würde sich schämen, vor einen Menschen, der vielleicht kämpfe, vielleicht ein schweres Ausnahmeleben führe, hinzutreten wie vor eine Sehenswürdigkeit; — und Lola sagte, verwirrt:

„Gehe, bitte, ohne mich, Mai!“

Gugigl kam heraus. Seine Frau prüfte ihn hinter ihrem erhobenen Daumen.

„Er hat doch einen großartigen Akt! Riesig künstlerisch!“

Gugigl schlug Falten mit seinem Badetuch, wie eine Schleiertänzerin, und reckte die Arme aus, wie ein Mondanbeter.

Als er fertig war, ging’s weiter: an Gehöften vorbei, deren Dächer schimmerten, und Wäldern entgegen, die mitten im grellen Feld schwarz dalagen wie ein zusammengerolltes Tier, das atmete. Immer aufs neue versuchten einen blaue Pfade und machte die Leichtigkeit des Schattens, daß man durch ihn hin wie durch einen Traum ging. Tini lief zurück, wo Lola und Arnold noch verweilten, hängte sich an Lolas Arm und flüsterte ihr etwas Schwärmerisches zu. Dann sah sie, die Lippen ein wenig offen, in den großen Mond und ließ die Schritte schleppen.

Arnold sprach weiter. Wie der sich fühlen möge, für den in diesen Mondschleiern ein Geist zwischen Himmel und Erde hin und hergehe, der dies Licht als

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