„Du liebst ihn! Ich will nicht deinem Glück im Wege sein! Ich opfere mich!“
Lola machte sich zornig los.
„Darum handelt sich’s nicht, Mai. Hast du nicht bemerkt, daß er den ganzen Nachmittag mit seiner Cousine fort war? Sie sind bei der Heuernte gewesen; sie haben im Heu gesessen und, was weiß ich: Bier getrunken.“
„Das ist schrecklich!“ — und Mai stampfte auf. „Er wird erfahren, daß man mich nicht zum Besten hält!“
„Sei kein Kind, Mai! Die Baronesse Thekla ist vernünftig genug, und sie weiß, daß er der Marie halbnackt Modell steht und mit der kleinen Tini —“
„Halbnackt!“
Mais Aufschrei erbarmte Lola. Sie trocknete ihr die Tränen, herzte und tröstete sie.
„Den Eindruck habe ich zwar doch, daß du, Mai, ihm am meisten gefällst von uns allen. Ihr versteht euch am besten, weißt du.“
„Nicht wahr?“ — und Mai ließ sich zu Bett bringen.
„Möchtest du denn Kontessa Pardi werden, Mai? Die Frau von Cesare Augusto Pardi? Welch stolzer Name!“
„Wer weiß … Vielleicht. Aber nur, wenn du es nicht möchtest.“
„Ausgeschlossen, Mai. Ich könnte ihn niemals lieben.“
Warum lieben? Lola überlegte es oft: was gab