es Persönliches an Pardi zu lieben? „Mit diesem Typus bin ich doch wohl glücklich fertig. Alle waren so, Da Silva und die früheren. Und da ich jene losgeworden bin und auch Da Silva entbehren kann —.“ In manchen Augenblicken und besonders einmal, als Pardi gelaufen kam: gierig wie ein Tier, ganz auf das Ziel zusammengezogen war er dahergelaufen: da hatte sie geglaubt, Da Silva zu sehen. Sie führte absichtlich dieselben Gespräche mit Pardi wie mit Da Silva, und wußte seine Antworten voraus. Daß er von „Emanzipation“ schon gehört hatte, wunderte sie … Nur stand hier der Typus auf der Höhe des Lebens, war gereist und vollendet: aber nicht gesättigt. Immer noch waren seine Äußerungen auf eine Art, die Lola merkwürdig stark zum Kampf reizte, aus Abenteurerhaftem und Philisterei gemischt.
Gleichviel: Lola hätte es nicht rühmlich gefunden, in den sich zu verlieben, dem links und rechts die Frauen zufallen mußten, der über alle die gleiche, beschämend sinnliche Macht erlangte. Sie spürte eifersüchtiges Unbehagen, wenn sie eine der anderen bei Pardi glänzendere Augen und schmachtendes Wesen bekommen sah; — und gleichzeitig schämte sie sich.
Der Italiener erhielt fortwährend alle in Bewegung. Während die eine noch mit verträumten Wangen umherging, triumphierte schon eine andere; und die dritte, die zurückkehrte, ward mit Unruhe gemustert. Mai schmollte halbe Tage, lachte dann wieder alle aus, und am Abend hatte sie eine Tränenkrise. Die Baronesse Thekla fluchte auf bayrisch und kam