„Er hat Sie nicht früher herbringen wollen, wie? Und er hat recht gehabt: denn die Damen Arletti sind erst heute früh fort.“
„Was machen uns die Damen Arletti?“
„O — Ihnen, nichts. Aber ihm!“
Und Nutinis Miene stellte so viele Enthüllungen in Aussicht, daß Lola etwas wie Schrecken kam.
„Sind Sie nicht sein Freund?“ fragte sie.
„Versteht sich … Und weil ich sein Freund bin, freut mich’s, daß die Arletti fort sind. Ich glaube, es waren Abenteurerinnen. Er läßt sich zu leicht ein. Sein Temperament ist sein Unglück. Ah, bitte, so viel Geld als er nötig hätte, kann ihm auch der beste Freund nicht geben. Darum habe ich vorhin meine Taschen sehen lassen.“
Lola lachte mit; aber indes sie Nutinis Augen funkeln sah in seinem eingefallenen Gesicht, nahm sie sich, unter einer Wallung von Freundschaft, vor, Pardi über diesen Feind aufzuklären. Pardi spähte schon herüber. Noch bevor er da war, zeigte Nutini vom Balkon nach Badenden. Cavà rief über Lolas Schultern, unaufhaltsam:
„Ist sie schön, die Mistreß Nicholson!“
„Bravo!“ machte Pardi. „Sicher ist sie die längste der gelben Stangen.“
Nutini klopfte Cavà auf die Schulter.
„Mich hat er einmal mit meiner sechzigjährigen Sprachlehrerin gehen sehen, und dann fragte er mich: Du, sag, wer war die wunderschöne Amerikanerin?“
Lola wandte sich lächelnd nach dem Leutnant um.