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den rätselhaften Tod geben zu lassen. Da erklärte ihm Pardi, daß diese Dame unter seinem Schutze stehe! — und verblüfft, des Widerstandes unfähig wich unter seinem Ansturm Deneris vom Tisch. Nur noch heimlich wagte er sich, dem Verbot zum Trotz, an Mai. Sie ergab sich dann zum voraus in das Geschick, die Seufzer des einen mit der barschen Rüge des anderen zu büßen. Lola versuchte umsonst, sie aufzuhetzen.

„Du kennst das nicht: so sind sie. Auch dein Vater war so.“

Pardi faltete die Brauen, und Mai senkte die Stirn.

Den und jenen schloß er von der Vorstellung aus: sie hatten sich mit einer zweifelhaften Person gezeigt!

„Und sie sind wohl nicht langweilig genug?“ fragte Lola, kampfbegierig. Dann:

„Warum machen Sie uns mit keiner Dame bekannt? Fürchten Sie, daß uns Geschichten über Sie zu Ohren kommen? Wie sind die beiden puppenhaften Blonden mit den rotgeschminkten Lidern?“

Cavà antwortete statt Pardis:

„Die Contessa Bernabei und ihre Schwester.“

„Eher die hätte ich für zweifelhaft gehalten.“

„Bedenken Sie, was Sie sagen!“ heischte Pardi.

„Ach! Sie sind sehr befreundet mit ihnen?“

Lola lag nichts an Frauen. Dennoch warf sie es Pardi immer wieder vor, daß er gleich bei der Ankunft durch seine rücksichtslose Eroberung der Zimmer alle Damen des Hotels zu ihren Feindinnen

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