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macht.“ Sie verlangte nach einer Bucht weit dort hinten; und wie eingewendet ward, ihr Vormund werde böse sein:

„Meinen Vormund nennen Sie ihn? Es fehlte noch, daß er’s wäre! Finden Sie ihn nicht, im Ernst, ziemlich anmaßend?“

„Wenn man einen unverschämten Menschen sucht,“ sagte Cavà frisch, „da hat man ihn.“

„Er geht so weit, daß er mir manchmal unsympathisch wird,“ sagte Botta.

„Das ist recht!“ — und Lolas üble Laune hob sich — „schimpfen wir ein bißchen auf ihn! Was wissen Sie von ihm, Marchese?“

Deneris antwortete:

„Als junger Mann hat er sich einmal selbstmorden wollen.“

„Das — wollten Sie doch selbst schon.“

Deneris, tief erstaunt:

„Das ist doch etwas anderes. Übrigens hatte er keine unglückliche Liebe. Höchstens Schulden.“

„Die sind ihm treu geblieben,“ begann Nutini. „Trotz seinem großen Familienbesitz kann man den Zeitpunkt seines Ruins schon berechnen. Leute wie er, enden immer schlimm.“

„Tatsächlich hat er zusammengewachsene Brauen,“ bemerkte Cavà. Botta bedauerte das Haus Pardi.

„So altadelig!“

Deneris widersprach:

„Alt wohl, aber nicht lange adelig. Diese florentiner Bürgerhäuser sind spät geadelt.“

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