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der Treppe blieb Mai stehen, ihr Gesicht war verwirrt und errötet, und sie sagte:

„Laß dich noch einmal ansehen: nein, ich glaube, es geht doch nicht.“

Mais Kampf rührte Lola nicht. Es verdroß sie, daß sie nun weniger harte Gedanken hegen mußte. Sie wollte jetzt wirklich, wie sie war, unter die Leute. Aber Mai flehte und jammerte, bis sie Lola wieder oben im Zimmer hatte und sie eigenhändig, mit eifrigen, reuigen Händen, von neuem frisieren konnte. „Ist es Verstellung? Was hat sie vor?“ dachte Lola und haßte sich selbst dafür. Aber sie konnte nicht dagegen, daß Mais Hände auf ihrem Kopf ihr widerstrebten. Sie konnte nicht hindern, daß Mais Art mit den Männern sie erbitterte, ihr schließlich übel machte. Dieses Schnurren und Schmachten, diese singende, lispelnde Sprechweise, diese seitwärts geneigten Köpfe, unenthaltsamen Blicke, und dies ironische Lächeln einer gedämpften Wollust, womit ein Mann und eine Frau sich verständigten! Und der Mann war irgendeiner, — nicht bloß Pardi: früher auch Deneris, neuerdings auch Botta; und die Frau, das lockende Weibchen, war Lolas Mutter, ihre eigene Mutter! Die Kokotten nebenan mochten dasselbe treiben, und die Aristokratinnen; Lola mochte umringt sein von unreiner Weiblichkeit; — erst in Mai aber bekam sie etwas Groteskes und etwas, das Grauen machte. Eine Mutter hatte nicht das Recht, noch Weib zu sein!

Je länger sie sich hineindachte, um so über-

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