„Nicht wahr?“ — ganz stolz. „Das sagten mir schon andere: die Idee sei neu und vielleicht zu kühn. Auch der Conte Pardi sagte es.“
„Das dachte ich mir,“ — Lola schlug den Vorhang zurück und ging in ihrem Mantel an Merluzzo vorbei. Im Wasser erklärte Mai:
„Ich mag diese Dichter nicht. Dieser ähnelt wieder dem vorigen, dem in Deutschland.“
Lola antwortete:
„Liebe Mai, solche Leute wie Deneris verstehst du sehr gut;“ — und dann schwamm sie unter Wasser davon.
Mai sprach sie nicht wieder an. Am Abend ward Lola von Pardi zur Rede gestellt. Sie sei so unartig, daß ihre Mutter geweint habe, und dabei verschwende sie das Geld ihrer Mutter. Wie sie dazu komme, die ganze Familie des Stubenmädchens zu unterhalten. Ob sie nicht sehe, daß der Mann ein Lump sei, der nicht arbeiten wolle und sie belüge. Sie wisse es, sagte Lola; da er aber einmal so sei und die Familie Not leide —
„Das ist unmoralisch!“ behauptete Pardi.
„Wenn ich fragen wollte, wem ich helfe, käme ich nie zum Helfen. Glauben Sie, daß der betrunkene Bauer in Deutschland, den Sie ins Dorf trugen und so reich beschenkten, würdiger war?“
„Er war ein sehr guter Mann, ich habe mit den Leuten gesprochen.“
„Ich auch. Und er hatte die Messerstiche, weil er gestohlen hatte. Aber Ihr Geld verdiente er darum, meine ich, nicht weniger.“