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seine Wärme rann ihr ins Herz und erweckte sie. Ein Schrei: sie schrak auf.

Er liebte sie! Das Glück dehnte in ihr seine großen Flügel. Weich ward sie gehoben, schloß wieder die Augen und ließ sich tragen. „Nun bin ich seiner gewiß, — da er mir bis hierher gefolgt ist. Nun liebt er mich mehr als sein Leben.“

Träume mußten es ihr beweisen; — und sie erhielt sich im Traum von ihm, fand es süß, seiner zu denken und ihn nicht zu sehen. Längst ging sie wieder umher und wollte doch den Brief, den Claudia für ihn verlangte, nicht schreiben. Ihr Traumgespinst wäre durch Worte zerrissen worden. Er hätte sie enttäuscht. Als sie ihn wiedersah, war’s Zufall, und sie erschrak. Er begegnete ihr sanft und reuevoll, — und in ihr wallten Tränen auf. Warum schalt er sie nicht? Er mußte wissen, daß sie gestern große Gesellschaft bei sich gehabt hatte. Sie sah alle Welt, nur ihn nicht; er aber blieb gütig.

„Mein Mann ließ mir keine Ruhe,“ sagte sie, und da sah sie ihn aufzucken. Also brauchte jetzt nur Pardis Name zu fallen, und er war getroffen und sank in eifersüchtiges Grübeln?

„Er ist ruiniert,“ sagte Lola mit Herzklopfen; „um sich zu halten, bleibt ihm nur, daß er sich wählen läßt. Und da die Kammer aufgelöst ist —. Aber du hörst nicht zu?“

Er stammelte. Nein: sein Zorn, sein Haß waren wieder ausgewichen. Die Eifersucht machte ihn nur noch verlegen. Lola sagte gereizt:

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